Anregung der FSV-Fanszene: Ostparkeingang heißt jetzt „Alfred-J.-Meyers-Platz“
Frankfurt-Bornheim. Der 30. August 2024 geht in die Frankfurter Stadtgeschichte ein. Auf Anregung der FSV-Fanszene und maßgeblich unterstützt durch das im Sportkreis Frankfurt und der Sportjugend Frankfurt integrierte FSV-Fanprojekt, wurde der Nordwest-Eingang des Frankfurter Ostparks in Erinnerung und Würdigung des ehemaligen FSV-Präsidenten feierlich in Alfred-J.-Meyers-Platz umbenannt. Meyers gilt als „Vater“ des Bornheimer Hangs und hat als Präsident des FSV (1928-1933) maßgeblich zum Bau dieses FSV-Stadions beigetragen. Unter seiner Regie zog der FSV von der Seckbacher Straße an den Bornheimer Hang um. Das dort unter seiner Regie errichtete Stadion am war seinerzeit eines der modernsten Stadion Europas. Aufgrund seines jüdischen Glaubens wurde er von den Nationalsozialisten aus dem Amt getrieben und musste Deutschland verlassen. Erst 1950 kehrte er nochmals kurzfristig nach Deutschland zurück, ehe er 1956 in den USA verstarb.
Bereits zum 77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, hatten FSV-Fans und das FSV-Fanprojekt Meyers im Jahr 2022 an gleicher Stelle mit einer Gedenktafel und Wandgemälde gewürdigt. Mit der Benennung eines geographischen Ortes nach dem „Vater des Bornheimer Hangs“ wurde nun ein „Herzensprojekt der FSV-Familie vollendet
Dank an die Kommune für zügige Umsetzung
Besonders Lob erhielt die Entscheidungsträger des Ortsbeirats 4, die den Namen Alfred-J. Meyers nach der Errichtung der Gedenktafel 2022 auf die Liste der potenziellen Straßennamen setzte, die Frankfurter Stadtverwaltung, speziell das Amt für Straßenbau und das Straßenverkehrsamt. „Dass die Stadtverwaltung die Baumaßnahmen so schnell umgesetzt hat und diese Benennung innerhalb von nur 3 Monaten nach der Beschlussfassung möglich gemacht hat, verdient unseren Dank und größten Respekt“, erklärte Peter Heering, Leiter des FSV-Fanprojektes, der die administrative Arbeit mit Stadtverwaltung und Politik koordiniert hat.
Prominente Gäste sogar aus New York
Sichtlich erfreut über diese Benennung war auch Andrew Meyers, der überraschend mit seiner Gattin Lilian aus Ney York angereiste Enkel des ehemaligen FSV-Präsidenten. Er bedankte sich für diese Würdigung seines Großvaters und gab sich beeindruckt darüber, dass junge Frankfurter Menschen auch heute noch Alfred-J. Meyers und dessen Wirken in Bornheim in Erinnerung behalten und dieses würdigen. Ein Duplikat des Straßenschildes ist bereits auf dem Wege nach New York und wird dort mit Sicherheit einen Ehrenplatz erhalten.
Eine wichtige Botschaft an die Gesellschaft
„Die Botschaft, die mit dieser Würdigung verbunden ist, ist eine, die diese Republik und Gesellschaft derzeit nötig hat“, stellte der ebenfalls anwesende stellvertretende Ortsbeiratsvorsitzende Ulrich Labonté klar. FSV-Verwaltungsrat Eugen Emmerling (Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft) betonte, dass es ein „Teil der Tradition und Identität des FSV“ sei, gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus zu kämpfen.
„FSV-Fans gegen Rassisimus“
Auf dem T-Shirt von Andrew Steimann (Rabbiner der jüdischen Budge-Stiftung) der zudem der FSV-Fanszene angehört, stand der Aufdruck „FSV-Fans gegen Antisemitismus“. Dieses Hemd wir aktuell zugunsten der Stiftung angefertigt und verkauft. Steimann blies der jüdischen Tradition folgend in ein Widderhorn und bekräftigte seine persönliche Dankbarkeit über das Zustandekommen dieser Straßenbenennung.
Alon Meyer, der in Frankfurt lebende Präsident des jüdischen Sportverbandes Makkabi Deutschland erinnerte an die Bedeutung des jüdischen Sports für die Stadt Frankfurt und dankte den FSV-Fans, dass sie mit ihrem Engagement, das Wirken von Alfred-J. Meyers in Erinnerung behalten und im Gedächtnis bewahren. Jochen Golle